Vom Lehrling zum erfahrenen Werkzeugmacher
Karrierebeginn und Weg zum Handwerk
Jan absolvierte seine Ausbildung zum Werkzeugmacher an der Sigmund-Maschinenbauschule in Lutín. Schon im zweiten Lehrjahr sammelte er Praxiserfahrung bei weba – und blieb nach seinem Abschluss.
„Maschinenbau hat mich schon immer fasziniert. Ich liebe es, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, Lösungen zu suchen und das Ergebnis zu sehen. Kein Tag ist wie der andere,“ erzählt Jan.
Arbeit voller Herausforderungen, Kreativität und Präzision
Für Jan ist Werkzeugbau ein Beruf, der niemals eintönig wird. „Es ist ein kreativer und abwechslungsreicher Beruf, aber auch voller Herausforderungen. Manchmal ist sie mental anspruchsvoll – vor allem, wenn man komplexe Probleme lösen muss. Aber genau das macht es spannend,“ sagt er mit einem Lächeln. Am meisten begeistert ihn, den gesamten Prozess mitzuerleben – vom Rohmaterial bis zur fertigen Form, die später in Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Wertvolle Erfahrungen sammelte Jan auch auf zahlreichen Auslandsprojekten – in Polen, Deutschland, der Slowakei, Frankreich, Ungarn und China.
Ein Jahr in China – große Herausforderung, Respekt und Erlebnisse fürs Leben
Als die Möglichkeit kam, ein Jahr lang in China zu arbeiten, zögerte Jan nicht lange – obwohl der Respekt groß war. „Das war eine enorme Verantwortung. Sie haben mich gezielt ausgewählt, und ich wollte das Vertrauen nicht enttäuschen,“ erinnert er sich.Seine Aufgabe war es, Erfahrungen an chinesische Kollegen weiterzugeben, Arbeitsprozesse zu verbessern und bei technischen Herausforderungen an unseren Werkzeugen zu unterstützen. „Anfangs mussten wir uns ein bisschen finden – kulturell und arbeitsmäßig. Aber bald haben wir gemerkt, dass wir dieselbe Sprache sprechen – die Sprache des Handwerks,“ lacht Jan.
Die Zeit in China war für ihn nicht nur Arbeit, sondern auch eine Entdeckungsreise in eine völlig neue Kultur. Besonders beeindruckt hat ihn die Innovationsfreude und der technologische Fortschritt, vor allem im Bereich Elektromobilität. „Es war unglaublich zu sehen, wie weit sie in der Entwicklung von E-Autos sind. Der Strom ist dort extrem günstig, die Ladeinfrastruktur dicht – wirklich an jeder Ecke, selbst bei Privathäusern – und die Anschaffungskosten für Elektroautos sind deutlich niedriger als für Verbrenner,“ berichtet er. In den Städten dominieren Elektrofahrzeuge längst das Straßenbild. „Auf dem Land ist das noch nicht so verbreitet, aber trotzdem sind sie uns da einige Jahre voraus,“ fügt er hinzu.
Neben der Technik faszinierte ihn auch die landschaftliche und kulturelle Vielfalt des Landes. „In China kann man innerhalb weniger Stunden völlig unterschiedliche Welten sehen – der Norden ist gebirgig und dünn besiedelt, der Süden warm, grün und voller Teeplantagen und Reisfelder. "Und dann diese Geschichte! Die Verbotene Stadt, der Sommerpalast, die Große Mauer – das muss man einfach erlebt haben,“ erzählt er begeistert.
Während seines Jahres in China besuchte ihn seine Familie – ein Moment, den er nie vergessen wird. „Das war eine einmalige Erfahrung für uns alle. Ohne diesen Auslandseinsatz, hätten sie China wohl nie gesehen,“ sagt Jan mit einem Schmunzeln. Und weil Jan ein Abenteurer durch und durch ist, nutzte er jede Gelegenheit zum Reisen. Er besuchte Shanghai, Peking, Hangzhou und Dandong – die Stadt, in der die Große Mauer beginnt und die an die Grenze zu Nordkorea grenzt. In seiner Freizeit reiste er mit Freunden nach Vietnam, wo sie sich Motorräder mieteten und Südostasien auf zwei Rädern erkundeten. „Das war Freiheit pur – Freundschaft, Abenteuer und jede Menge unvergessliche Eindrücke,“ erinnert er sich.
Balance zwischen Arbeit und Leben
Nach seiner Rückkehr wurde Jan bewusst, wie wichtig die Balance zwischen Beruf und Privatleben ist. Er verbringt gern Zeit mit Freunden – am liebsten bei einem Bier, im Austausch mit Menschen aus verschiedensten Ländern und Branchen. „Diese Vielfalt der Menschen war das Schönste an meiner Zeit im Ausland. Jeder hatte seine eigene Geschichte – vom Arbeiter bis zum Geschäftsführer – und trotzdem konnten wir alle miteinander reden,“ erzählt er.
Ein Rat für junge Fachkräfte
Gefragt nach seinem Tipp für Berufseinsteiger, lacht Jan: „Ganz einfach – nicht verrückt machen lassen! Man wächst mit jeder Herausforderung.“ Kurz, ehrlich und typisch Jan – bodenständig, offen und mit Humor.
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Diesen Satz trägt Jan sogar als Tattoo – auf Chinesisch. Ein Symbol für Willenskraft, Mut und Entschlossenheit – Werte, die ihn in Beruf und Leben begleiten.
Jan Wengryn ist der beste Beweis dafür, dass Erfolg auf ehrlichem Handwerk, Mut und Weltoffenheit beruht. Ob in der Werkstatt oder tausende Kilometer entfernt – Jan arbeitet mit Präzision, Respekt und Leidenschaft.